Traditionell fand auch dieses Jahr die Demonstration und anschließend das Familienfest statt. Das Wetter meinte es gut, obwohl, so schien es, haben viele den heimischen Balkon dem Gang in die Stadt auf den Neumarkt vorgezogen.
Zum Start gab es mehrere Reden. U. a. ein Vertreter der VVN/BdA. Das ist neu, war auch gut so, denn so kamen wichtige Themen des 1. Mai zur Sprache. Die Rede ist unten abrufbar.
Er erinnerte an den 1. Mai 1933, an dem die Nazis die Gewerkschaftshäuser gestürmt, Funktionäre inhaftiert, in Gefängnissen und KZs gequält, gefoltert und viele auch ermordet hatten. Er schlug den Bogen zu heute und benannte die Ursachen der Rechtsentwicklung. Es müsse alarmieren, dass 28 % der jungen Menschen AfD wählen würden. Seine Folgerung: Es muss eine andere Politik her, sozial, auf Gerechtigkeit und Chancengleichheit orientierte. Vor allem junge Menschen brauchen eine Lebensperspektive.
Knappe Reden von Peter Horn, DGB-Vorsitzender, und Oberbürgermeister Kurzbach folgten, in denen die katastrophale finanzielle Lage der Stadt mit allen Konsequenzen angeprangert wurde. Ist und bleibt richtig, auf die Apelle an Bund und Land ist aber allein nicht zu setzen. Da ist der Druck zu gering. Abgeordnete lauschten am Platz. Aber das ist auch nicht neu. Milliarden, die für Kriegsfähigkeit des Landes draufgehen, werden nicht thematisiert. Das ist nur durch uns Linke der Fall.
Die Stände auf dem Platz der in der Stadt Aktiven waren bunt und vielfältig. DKP und SDAJ waren auch vertreten – und fanden Interesse. Besonders das junge Getümmel am SDAJ-Stand erregte Aufmerksamkeit. Die jungen Genossinnen und Genossen hatten für die Demonstration kleine Schilder gemalt mit ihren Losungen, z. B. „Jugend braucht Frieden“. Auch das wurde beachtet.
Die DKP verteilte ihre „Klingenstadt“, die zum 1. Mai erschien. Es gab auch eine mitgliedermäßige Verstärkung, denn in der DKP kann man auch Mitglied werden. So konnte die DKP auch eine postive Bilanz ziehen.
Einen aktuellen Akzent setzten die jungen Genossen mit ihrem Auftritt, der von Älteren verstärkt wurde, mit der Palästinenserfahne . „Viva Palästine“. Ungewohnte Töne auf dem Neumarkt.
Musik und die Rundtänze belebten die Szene. Und natürlich fand das große Angebot an Essen und Trinken reichlich Zuspruch. Letzteres besonders bei der immer stärker werdenden Hitze.
Hier ist die Klingenstadt, die auf dem Platz verteilt wurde.