Es lebe die Nelkenrevolution! 25. April 1974

50 Jahre „Nelkenrevolution“

Wir schreiben den 24. April 1974. Anfang des Endes der faschistischen Diktatur in Portugal. Es ist kurz vor 23:00 Uhr, als im Radio das Liebeslied „e Depois do adeus“ erklang. Das Signal für Angehörige der Bewegung der Streitkräfte, Movimento das Forcas Armadas MFA, in drei Militärschulen ihre Kommandeure zu verhaften. Den Startschuss für die landesweite Erhebung der revolutionären Militärs und allgemein bekannt als das Lied der Nelkenrevolution gab das in der Diktatur verbotene Kampflied der Landarbeiter „Grandola Vila morena“. Kurz nach Mitternacht wurde es zweimal im Radio gespielt, Soldaten der MFA fuhren daraufhin den frühen Morgenstundendes 25 April nach Lissabon und umstellten das Regierungsviertel. Gleichzeitig wurden landesweit strategische Einrichtungen des Regimes von revolutionären Einheiten besetzt. Die Menschen strömten in Massen auf die Straße und schmückten ihre Uniformen und Gewehre mit den namensgebenden roten Nelken. Die meisten Angehörigen des faschistischen Regimes ergaben sich kampflos. Nur vor der Zentrale der Geheimpolizei PIDE kam es zu einem Schusswechsel. Vier Menschen wurde von der PIDE getötet. Knapp 18 Stunden nachdem „Grandola Vila morena“ im Radio ertönte, war die alte Ordnung gestürzt.

48 Jahre Faschismus. 14 Jahre Kolonialkriege. 32 % Analphabeten. 10 % der Bevölkerung ausgewandert. Tausende aber Abertausende Tote und Kriegsinvaliden. Niedrigste sanitäre Maßstäbe Europas. Dramatische Wohnungsprobleme. Katastrophale Wirtschaft. Internationales Ansehen gleich null. Unterdrückung. Folter. Zensur. Korruption. Jeder dieser Begriffe spricht für sich. Das sagte Alvaro Cunhal, Generalsekretär der portugiesischen kommunistischen Partei (PCP), bis zu seiner spektakulären Flucht 1960, 13 Jahre in faschistischer Haft zu Journalisten.

Die Portugiesische Republik war erst 16 Jahre alt als ihr 1926 ein jähes Ende bereitet wurde. Nach einer Reihe von sozialen Unruhen und Putschversuchen schoss sich das Militär am 31. März an die Macht.

Der Professor für Nationalökonomie Antonio de Oliveira Salazar war bereits 1926 kurzfristig kurzzeitig Finanzminister, kam dann 1928 erneut ins Amt. Ab den frühen dreißiger Jahren begann Salazar den portugiesischen Staat umzubauen in einen klerikale faschistischen“ neuen Start“, stark beeinflusst vom italienischen Faschismus. Die Uniao nacional wurde zur alleinigen Staatspartei, die faschistische Geheimpolizei PIDE, ausgebildet von der Gestapo, wurde geschaffen, Salazar selbst zum de jure Ministerpräsidenten, de facto faschistischen Diktator. Die drei Organisationen der Arbeiterbewegung gingen verschiedene Wege. Die Anarchisten die vor dem Putsch hohes Ansehen in der Arbeiterbewegung genossen verfielen entweder in Apathie und gingen zu terroristischen Aktionen über. Die sozialistische Partei löste sich 1933 selbst auf nur die Kommunisten gingen in den Untergrund und wirkten als einzige Organisation weiter.

Das Bild zeigt Alvaro Cunial und Dolorres Ibarruri, Generalsekretärin der Spanischen KP und Heldin des Bürgerkrieges.

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