Licht und Schatten im Solinger Kulturleben
Aber wir behalten unser Orchester
Solingen hat ein reges Kulturleben. Es lohnt sich ein Blick in den Plan des Theaters und die vielen sonstigen Angebote. In die Presse gekommen sind die Symphoniker, denn die Stadt stand vor der Entscheidung, ob sie sich das Orchester gemeinsam mit der Stadt Remscheid weiterhin leisten will. Ja, sie will, hat der Rat jetzt einstimmig beschlossen. Im Wissen, dass dafür jedes Jahr 2,9 Mio. Euro aus der Stadtkasse zu blechen sind. Eine grandiose Entscheidung des Rats. Damit sind auch die Verträge der Beschäftigten weitere 10 Jahre gesichert. Die Fraktion DIE/LINKE-Die Partei hat schon frühzeitig für Ja votiert.
Hier steht die Pressemitteilung der Fraktion der Partei Die LinkeDie Partei, in der wir DKP-Mitglieder mitarbeiten, nach dem Ratsbeschluß:
Nicht so viel Glück hatte die Museumslandschaft. Das Zentrum für Verfolgte Künste und das Kunstmuseum, logieren unter einem Dach, sollten jeweils das eigene Quartier haben. Für das Kunstmuseum war das Haus der Sparkasse Gräfrath vorgesehen. Das scheiterte allerdings am Geld. 2 – 3 Mio. für die Umrüstung der gräfrather Immobilie. Und jedes Jahr mehr an Betriebskosten. Das gibt die klamme Kasse nicht her – und die Bezirksregierung sagt klar nein.
Das Zentrum für Verfolgte Künste ist aber anderweitig prächtig beschert: Die Ausstellung erhält 500 Stücke des Düsseldorfer Künstler, Maler, Widerstandskämpfers und Kommunisten Karl Schwesig (1898-1951). Bei der Übergabe in Solingen erklärte die Tochter: „Ich bin froh, dass der Nachlass meines Vaters einen sicheren Ort gefunden hat, wo er gewürdigt wird und wo er daran erinnert, dass es auch viele Menschen gab, die bei den Nazi-Gräueltaten nicht mitgemacht haben“. (TB 3.2.24). Wir gratulieren dem Zentrum zu ihrer Bereicherung und wünschen viele Besucherinnen und Besucher.
Und der Schatten? Der Kulturbetrieb ist jetzt schon unterfinanziert. Künstlerinnen und Künstler sind gezwungen, Gehaltseinbußen hinzunehmen. Wie bei der Musikschule und den Symphoniker.
Und der „kleine Kulturbetrieb“ wird weiter schwer zu knapsen haben. Kam das Kammerspielchen Gräfrath mit einer vergleichsweise geringen Summe in eine klamme Lage, da blieb der städtische Kulturbeutel zu!
Wir fordern mehr für den Kulturetat – höhere Landes- und Bundeszuschüsse. Das haben wir so bei einer solinger Demonstration gegen Sozialabbau mitgetragen.
Theater und Konzerte statt Kriegsgedonner.