Würdig und stark!

Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer
Gemeinsam sind wir stark

Am Sonntag 23. Nov. fand das schon traditionelle Ehren der in Solingen umgekommenen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter statt, An dem polnischen Grabkreuz und dem Gedenkstein der Menschen aus der Sowjetunion fanden sich viele Aktivisten und Freunde der Linkspartei, der DKP, der VVN/BdA und der SDAJ ein. Zwei junge Genossen der Linkspartei würdigten in ihrem eindrucksvollen Beitrag Leben und Leiden der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Solingen und benannten die Nutznießer, die Profiteure, für die diese Menschen schuften mussten. Ihre Rede endete mit einem dringenden Appell, jetzt die Rechtsgefahr zu erkennen und für starkes gemeinsames Handeln zu sorgen. Die vorwiegend jungen Zuhörerinnen und Zuhörer konnten aus diesen Worten bestimmt viel Entschlossenheit und Mut schöpfen.

Hier kommt der Text der Rede:

Immer Neues aus der Provinz

Was so Wichtiges und Unwichtiges passiert ist.

Das Geschäfteverschwinden geht weiter: Nach mehr als 100 Jahren hört das Blumenfachgeschäft Hosse-Quartor am Weyer auf. Bei weitem nicht so viele Jährchen auf dem Buckel hat der „Wurst-Spezi“ auf dem OBI-Parkplatz, das beliebte Plätzchen fürs Zwischendurch oder zu Mittag mit hervorragender Curry-Wurst. Jetzt ist es auch für ihn zu Ende. OBI plaziert einen neuen Anbieter, um ein OBI-einheitliches Angebotsbild zu erhalten. Fragezeichen?? Die Krise der Autoindustrie und des Autohandels bedrängt das Autohaus Preckel in AufderHöhe. Und schließt. „In der Autowirtschaft und im Autohandel sei derzeit nicht viel los“ – zitiert das Tageblatt vom 12.11. die Prokuristin.

Innenstadt leer

Ziemlich viele Schreckensnachrichten am Anfang. Das klingt es wie Hosianna, dass ein Käufer aus Hongkong Kronprinz weiterproduzieren lassen will. Keine Chance hingegen für den Fahrkarten-verkauf am Hauptbahnhof. Raum steht leer. Nicht tröstlich, dass die Nachbarstadt Wuppertal ab 14. Dezember kein Reisezentrum mehr hat. Ist das Bergische Land auf dem „Absteigenden Ast“.

Perspektivwechsel

Ilayda Sayilgan ist Fotografin und in Solingen keine Unbekannte. Mit ihren Arbeiten „Gewalt gegen Frauen“ ist sie auch bei uns bekannt geworden. Anläßlich des Internationalen Frauentags waren ihre Bilder in der Volkshochschule zu sehen.

Die engagierte Fotografin

Jetzt ist sie mit diesen Arbeiten im Stadtmuseum Düsseldorf in der Ausstellung „Perspektivwechsel – Fotografinnen in Düsseldorf – Nähe trifft Freiheit“ zu sehen. Wir trafen sie dort; sie sprach mit uns über das Anliegen, das mit ihnen Fotoarbeiten zum Ausdruck kommt. Und in der Tat: Das Thema Gewalt gegen Frauen ist leider hochdramatisch. Jetzt, da immer mehr ins Auge springt, dass Frauen und ihre Kinder in Kriegen und Katastrophen so sehr die Leidtagenden sind, muss das Thema verstärkt in die Öffentlichkeit gebracht werden. Aber das Geschehen ist nicht nur weit weg. Ilaydas Fotoarbeiten verweisen auf die immer präsente alltägliche Gewalt gegen Frauen. hierzulande, vor unseren Augen. Die Bilder sind drastisch, schockierend. Verbale Gewalt, tätliche Gewalt, Genitalverstümmelung, Zwangsheirat – um nur einige zu benennen. Ilaydas Bilder sind Alltag, überall und immer. Leider.

Die gesamte Ausstellung im Stadtmuseum ist hochinteressant und führt zu den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft und lässt Freuden und Leiden des täglichen Lebens erkennen. Und die Ungerechtigkeiten.

Das Stadtmuseum befindet sich in der Berger Allee 2 in Düsseldorf. 11 – 18 Uhr. Sonntag freier Eintritt. www.düsseldorf.de/stadtmuseum – Noch bis 4.1.2026

Max-Leven-Zentrum ist geöffnet

Die Bildungs- und Gedenkstätte wurde mit einem Tag oder Offenen Tür jetzt der Öffentlichkeit übergeben. Wir berichteten bereits über die Entstehung: In der Stadtgesellschaft war schon lange der Wunsch nach einem Ort des Gedenkens und der Bildung zum Thema Faschismus, Neofaschismus und Widerstand in Solingen. Und vor allem der Arbeiterwiderstand sollte im Mittelpunkt stehen; immerhin ist die Arbeiterstadt Solingen mit einer langen Tradition der aktiven und widerständigen Arbeiterschaft bestens geeignet.

In Solingen war auch der Sitz der „Bergischen Arbeiterstimme“, der regionalen Zeitung der KPD. Die Redationsstätte mit Druckerei blieben erhalten; dort wohnte auch der „Chefredakteur“ Max Leven mit seiner Familie. Nun wollte die Stadt-Sparkasse ein neues Gedäude errichten, mitten in der Innenstadt. Dafür sollten Häuser abgerissen werden. In dem infrage kommenden Häuserblock befanden sich auch besagte Räume der „Bergischen Arbeiterstimme“. Nach vielen Überlegungen und Gesprächen der Beschluss: Alles weicht dem Neubau, doch Räumlichkeiten werden integriert und als Gedenkstätte ausgebaut. So befindet sich heute im Komplex der Stadt-Sparkasse die Mahn- und Gedenkstätte „Max-Leven-Zentrum“.

Öffnungszeiten sind Mittwoch 17-20 Uhr / Sonntag 11-14 Uhr mlz@solingen.de

Neues aus der Provinz

Von vielen, vielen Waffen, Formierung bei der Linksfraktion, einem Abschied, einem neuen Bürgermeister – und was uns sonst noch erwähnenswert ist.

Rätsel um einen riesigen Waffenfund im benachbarten Remscheid. Der zuständige Oberstaatsanwalt bemerkte dazu, es könnte sich um den größten Waffenfund in NRW handeln. In der Tat: Die Liste des Gefundenen ist lang. Von Sturmgewehren bis Handgranaten und Minen, Mörsergranaten, Messern. Alles ist vertreten. Und im Hintergrund der eindrücklichen Fotos in der Presse: Eine Hakenkreuzfahne. Was Ermittler zu der Erkenntnis brachte, es könnte auch ein Amigo der Naziszene sein. Der „Verfassungsschutz“ hingegen sieht bislang noch keine Anhaltspunkte für eine rechtsradikale Gesinnung. So steht es jedenfalls in der Presse. Also doch nicht so rätselhaft. Alles beängstigend.

Rathaus – da rein

Die Linksfraktion im Rat der Stadt formiert sich mit der Besetzung von Ausschüssen und weiteren kommunalen Gremien. Alles wird dann vom neuen Rat beschlossen, der am Donnerstag nächster Woche erstmals tagen wird. Wir sind mit dem Mandat in einer Bezirksvertretung sowie in mehreren Ausschüssen wieder dabei. Wir freuen uns auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach hatte am 31. Oktober seinen letzten Arbeitstag. Rückschau bietet ihm das Tageblatt mit einem langen Pressegespräch. Eine umfangreiche Bilanz, die sich in vielem sehen lassen kann. Doch Solingen ist eine zerrissene Stadt mit vielen Problemen. Gefragt: Wie geht es den arbeitenden Menschen, den Rentnern, den Kindern, dann sieht es sofort anders aus. Das Thema Wohnen und die Armut fallen dann sofort ins Auge. Tim Kurzbach – unser Verhältnis zu ihm: Sachlich, kritisch und mit Respekt für sein antifaschistisches Engagement.

Lange Gesichter in der Kämmerei der Stadt Solingen. Was mit der Hoffnung auf den großen warmen Regen an Geld aus dem 100 Milliarden des Investitionsfonds verbunden war, erweist sich ein leichter Sprühregen. Weniger noch. 86,9 Millionen soll die Stadt erhalten. Eben für Investitionen. Enttäuschend, viel zu wenig – war zu hören und zu lesen. Das stimmt. Allein für das Schulzentrum Vogelsang werden 150 Millionen ausgegeben. Die neue Feuerwache in Ohligs hat 34 Millionen gekostet. Damit ändert sich an der Finanzmisere der Stadt nichts zum Guten. Es ist so: Im Sinn des „Kriegstüchtig“ machen geht das Geld an Rheinmetall & Co. Für uns die Brohsamen.

Heute am 5. November melden die Agenturen vom Wahlsieg des 34-jäjhrigen Zohran Mamdani bei der Bürgermeisterwahl der Stadt New York. Ja, Glückwunsch an den Kommunalpolitik-Kollegen jeseits des Atlantik. USA – geht auch anders. Irgendwie „das andere Amerika (Nordamerika)“. Werden vielleicht schon Wetten abgeschlossen, wann Trump mit seiner Nationalgarde eingreift und dem „kommunistischen“ Spuk ein Ende setzt?

Höchst feierlich – mit Euro-Hymne, Nationalhymne und dem Bergischen Heimallied – begann am vergangenen Donnerstag die Arbeitsperiode des neuen Rat. Reibungslos. Die Besetzung diverser Gremien/Ausschüsse etc. war in „kleinen Kreisen“ abgekaspert. Die Linkspartei ging mit dem Vorsitz des Wahlprüfungsauschusses mit eher nichts aus dem Spiel. Die Bedeutung dieses Gremiums ist nicht sehr hoch.