Erinnert sei an den Brand in der Grünewalder Straße vom 25. März 2024. Vier Menschen kamen dabei ums Leben. Wir berichteten ausführlich. Die Befürchtung, es könne ein rechts-motivierter Anschlag sein, wurde damals von den Behörden eiligst zerstreut. Jedoch kamen während des Prozesses vor dem Landgericht Wuppertal Fakten zutage, die die Behauptungen der Polizei sofort widerlegten: Aus dem Umfeld des Täters stammte eine Festplatte mit über 160 zum Teil ekelerregenden Texten und Darstellungen rassistischer und faschistischer Art auf. In der Garage hing ein Plakat mit Text solcher Art. Im Bücherregal im Wohnbereich des Täters fanden sich Bücher nazistischen Inhalts. Da alles kam erst nach Untersucungen der Nebenklage ans Licht der Öffentlichkeit. Daraus ist zu schließen, dass die Ermittlungen oberflächlich und unsauber geführt wurden. Bei einer Hausdurchsuchung erstellten die Polizisten überhaupt kein Protokoll. Die Frage liegt auf der Hand: Was fördert der Prozess noch alles zu Tage?
Weiteres ließ nicht lange auf sich warten: Am gestrigen Verhandlungstag (14.5.) legte der Vorsitzende Richter ein Aktenvermerk vor, der bisher nicht bekannt war. Ein Vermerk der Polizei sei aufgetauct, wonach der Anschlag bereits im April als „rechts-„motiviert eingestuft wurde. Allerdings hätte kurz darauf ein Beamter diesen Vermerk handschriftlich abgeändert, so dass die ussprüngliche Einordung als politisch motivierte Straftat nicht mehr erkennbar war.
Diese weitere skandalöse Aufdeckung verlangt, dass jetzt die gesammten Hintergründe und Zusammenhänge aufgeklärt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Einschließlich Vollzug personeller Konsequenzen. Alles unter Beachtung: Was gibt es an rechten Strukturen bei den Behörden auch hier in Bergischen Land.