Trauer und Sorge

Mit verschiedenen Aktionen gedenkt die Stadtgesellschaft der Opfer des mörderischen Messerangriffs während unseres Festes zum 650-Jahrestag unserer Stadt. Drei Menschen starben, acht wurden verletzt. Diese werden vor allem im Klinikum behandelt.

Wir, die DKP Solingen, sind teil der Stadtgesellschaft. Wir trauern – und sind wütend. Schon am Samstag konnen die AfD-Jugend-Faschisten ungehindert unter dem Schutz der Polizei ihre rechte Hetze verbreiten. Gegendemonstanten haben es ihnen aber schwer gemacht. Ihnen in den Weg gestellt. Andere Aktive waren ebenfalls als Gegendemonstranten auf dem Weg.

Die Stadt hatte zum stillen Gedenken aufgerufen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben das gerne angenommen und genutzt. Zum Montag hatte Bunt statt braun zu ebenfalls stillem Gedenken aufgerufen, wozu wiederum viele kamen.

Wir haben an den Aktionen teilgenommen. Dazu gibt es einige Fotos. (Fotos privat)

Wir unterstützen sehr die Erklärung der VVN/BdA NRW, worin zum kühlen Kopf und überlegtem Handeln aufgerufen wird, vor allem vor der bestimmt eintretenden verstärkten Hetze gegen „Ausländer“ usw. gewarnt wird. Ultrarechte werden nun noch bessere Bedingungen haben für die bevorstehenden Landtagswahlen.

Es bleibt dabei: Nur das gemeinsame Auftreten und Handeln, wir betonen: aller Kräfte, die demokratisch und humanistisch gesinnt sind, kann die Rechtsflut stoppen. Dafür bringen wir unsere Kräfte ein, unter anderem im solinger Bündnis „Bunt statt braun“.

Besserwisser wollen uns weisßmachen, mit bestimmten Kräften, die durch ihre Politik das Aufkommen der Faschisten befördern,wie formuliert wird, mit solchen dürften wir nicht gemeinsame Sache machen. Wir aber bleiben dabei: Nur in ganz großer Aktiongemeinsamkeit kann Rechts gestoppt werden. Wir knüpfen an an die Aktionen für Demokrtie und gegen Rechts vom Anfang des Jahres. Das ist der gemeinsame Nenner. Und davon lassen wir uns nicht abbringen. Auf Sektiererei lassen wir uns nicht ein.

Schockierend! Anschlag auf dem Stadtfest

Gestern Abend schon erreichte uns die Nachricht, das Stadtfest – 650 Jahre Solingen – sei soeben abgesagt worden. Dann Einzelheiten: Ein bisher Unbekannter habe wahllos auf Menschen eingestochen und drei Personen getötet. Mehrere Menschen seien verletzt.

Der Täter konnte entkommen; die ganze Nacht über wurde in der Stadt gefahndet. Natürlich gäbe es, wie wir hören, bereits im Netz eine Flut von Spekulationen, vor allem von Rechts.

Wir sind schockiert und bekunden unser Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten gelten unsere Wünsche für gute Genesung.

Es kommen von uns weitere Informationen.

Das Stadtfest wurde selbstverständlich abgesagt. Ebenso das jährlich stattfindende „Fest der Vielfalt“ der Initativen, Verbände, Vereine, das sich immer großer Beliebtheit erfreute.

Das Bündnis Bunt statt Braun, an dem wir auch mitwirken, schreibt:

„Es ist ein Alptraum. Es war ein Festival der Vielfalt im besten Sinne, jung und alt , verschiedene Kulturen, haben zusammen fröhlich und friedlich gefeiert. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freundlinnen und allen, , die das schreckliche Attentat miterleben mussten…

Es gibt eine Information, es habe bereits eine Festnahme gegeben (12 Uhr). Wurden aber bisher nicht bestätigt.

Es verstärken sich die Berichte über Hetze und rechte Propaganga in den Netzwerken. Es schlägt bundesweit Wellen und es gibt Befürchtungen, dass Solingen bald Aufmarschgebiet für rechte Trauermärsche sein könnte. Drahtzieher könnten „englische Zustände“ schaffen wollen, wird befürchtet.

Unsere Freundln A. schreibt:

Passen wir gut aufeinander auf und vor allem auf unsere Mitmenschen, die nicht „blöd“ sind“.

Vor 80 Jahren

in der Nacht vom 17. auf den 18. August 1944 wurde Ernst Thälmann an der Mauer des Krematoriums des KZ Buchenwald von den Nazi-Schergen erschossen und anschließend dort verbrannt. Hitler hatte den Befehl dazu erteilt.

Es starb der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands, nachdem er 11 lange Jahre im Zuchthaushaft verbringen musste. Ernst Thälmann, Teddy nannten ihn seine Freunde und Genossen, war der unbestrittene Führer der Partei, der auch in der internationalen Arbeiterbewegung großes Ansehen genoß.

Er kam aus „einfachen“ Verhältnissen, aus der Arbeiterschaft. Wurde Transportarbeiter und anfang schon in Gewerkschaften und anderen Organisationen tätig. Er kam aus der Arbeiterklasse und für viele Arbeiterinnen und Arbeiter war er einer von ihnen. Ihr Teddy eben, der ihre Sprache sprach und mit Leib und Seele mit ihnen verbunden war. Georgi Dimitroff, die beiden kannten sich sehr gut aus Berlin und aus der Zusammenarbeit bei der Kommunistischen Internationale, charakterisierte ihn zu recht so: “ Er ist vom Blut und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiterklasse“.

Früh erkannte er mit seinen Genossinnen und Genossen die Gefahr des aufkommenden Faschismus. Dem entsprach das Auftreten der KPD und ihres Kandidaten Ernst Thälmann für die Reichspräsidentenwahl 1932. Als könne man die Zukunft vorhersagen, lautete dies: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg“.

So war das Auftreten der KPD und ihres Vorsitzenden Thälmann gegen die Faschisten unversöhnlich. Sie mussten dafür auch als erste und bitter bezahlen. Die Antifaschistische Strategie wurde durch den 7. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale im Sommer 1935 tiefer ausgebaut, verfeinert und in einigem korrigiert. Heute ist diese Strategie Grundlage auch des Verhaltens der DKP gegenüber der heutigen Rechtsgefahr.

Die damalige KPD vereinte Internationaismus, Antimilitarismus und Friedenskampf. Ihr Kampf richtete sich gegen die Wiederaufrüstung der Reichswehr und den Panzerkreuzerbau. Maßnahmen, deren soziale Folgen für die Arbeiterklasse verheerend waren.

In diesen Traditonen fühlen wir uns mit Ernst Thälmann, allen AntifaschistInnen und Antifaschisten verbunden.

Weg mit der Bombe!

Vor 79 Jahren fiel die erste Atombombe, von USA abgeworfen auf die japanische Stadt Hiroshima. Vordergründig sollte damit der Kriegsgegner Japan vollends ausgeschaltet werden. Dies, obwohl die Würfel längst gefallen waren: Japan war als Kriegsmacht bereits besiegt. Es ging darum, der Welt zu zeigen, vor allem der Sowjetunion, wer politisch und militärisch zukünftig das Sagen haben wird. Denn der Kalte Krieg hatte begonnen.

Die Zahl der Opfer ist unermeßlich. Bis in die heutigen Tage haben Menschen an den Folgen dieses Kriegsverbrechens zu leiden.

Wir folgen dem Bürgermeister der Stadt Hiroshima, der zu friedlichen Beilegung internationaler Konflikte aufgerufen hat.

„Diese globalen Konflikte vertiefen das Mißtrauen und die Angst zwischen den Nationen und verstärken die öffentliche Annahme, dass wir zu Lösung internationaler Probleme auf militärischen Gewalt angewiesen sind, das wir eigentlich ablehen sollten“ So der Bürgermeister mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten. (Zitiert nach JW 7.7.)